10.05.2012

670.000 Deutsche ohne Girokonto

Derzeit wird ein Thema im Bundestag heiß diskutiert: Jeder Deutsche soll ein Recht auf ein Girokonto haben. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass zurzeit rund 670.000 Personen in Deutschland kein Girokonto besitzen – freiwillig und unfreiwillig. Die EU aber ist der Ansicht, dass Jeder den Anspruch auf ein eigenes Konto haben müsse. Deutsche Kreditwirtschaft erarbeitete bereits im Jahr 1995 eine „Empfehlung zum Girokonto für Jedermann“. Demnach sollen die Banken zwar für jeden Bundesbürger ein Girokonto bereithalten, sind aber zur Kontoeröffnung nicht verpflichtet, wenn dies unzumutbar für das Kreditinstitut ist. Die Bundesregierung reagiert darauf mit einem Bericht, in dem eine gesetzliche Regelung zwar nicht notwendig sei, die Banken aber wesentlich mehr Handlungsbedarf haben. Sie müssen wesentlich mehr kooperieren und den Empfehlungen der Deutschen Kreditwirtschaft nachkommen. Die Bundestagsfraktionen  SPD, die Linke und Bündnis 90/Die Grünen hingegen fordern das Einschreiten des Gesetzgebers. In diese Reihen gliedert sich auch die Bundesagentur für Arbeit, die ein großes Problem in den fehlenden Girokonten sieht, da die Barauszahlung eine aufwendige Sache darstellt. Ebenfalls konform mit der Forderung einer gesetzlichen Regelung gehen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie die Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Deutsche Kreditwirtschaft verteidigte sich in einer Anhörung des Finanzausschusses mit der Argumentation, dass es allenfalls um 2.500 Personen ginge und man mit der „Empfehlung zum Girokonto für Jedermann“ alles Erforderliche getan habe. Das Thema ist noch längst nicht vom Tisch und wird noch einige Diskussionsrunden, Anhörungen und Empfehlungen hervorbringen. Tipp: Die Global MasterCard ist eine MasterCard inklusive Girokonto für Jedermann. Hier gibt es keine Ablehnungen!

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