10.12.2016
Berlin überrascht durch positive Entwicklung
Wenn es um wirtschaftliche oder soziale Kennzahlen geht, hört man nur äußerst selten von Berlin. Das liegt allen voran daran, dass es der Landeshauptstadt schlichtweg nicht besonders gut geht. Doch die aktuelle Auswertung von Bürgel, der sogenannte Schuldenatlas, zeigt: Es tut sich etwas in Berlin. Es gibt weniger Privatinsolvenzen, entsprechend sind auch weniger Menschen auf ein Konto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung angewiesen. Wenn es um Privatinsolvenzen in Berlin ging, konnte man in den letzten Jahren nur die Hände vor dem Kopf schlagen. Doch diese Zeiten scheinen vorbei, denn während die Situation in anderen Städten wie Bremen prekär bleibt, zeigt sich in Berlin eine äußerst positive Entwicklung. Es scheint, als müssten deutlich weniger Berliner auf Produkte wie das Konto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung setzen. Die Zahl der Privatinsolvenzen ist in den ersten neun Monaten 2016 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent gesunken – einen so starken Rückgang gab es in Berlin in den letzten Jahren noch nie.Geringere Arbeitslosigkeit in Berlin spielt wichtige Rolle
Die gute Entwicklung der Zahl der Privatinsolvenzen hängt in Berlin wohl besonders damit zusammen, dass die Zahl der Arbeitslosen deutlich gesunken ist. Die höhere Beschäftigung in Verbindung mit steigenden Löhnen sorgt zudem dafür, dass die Verbraucher mehr Geld in der Tasche haben. Eine Privatinsolvenz kann so selbst bei Schulden leichter verhindert werden. Das gilt besonders dann, wenn Verbraucher auf Produkte wie das Konto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung setzen. In Berlin ist die Entwicklung besonders auf Grund der wachsenden Start-Up Szene positiv. Während die Industrie in Berlin historisch eine weniger wichtigere Rolle spielt, scheint sich in anderen Sektoren in positiver Hinsicht etwas zu tun.Berlin liegt wieder unter dem Bundesdurchschnitt
Durch die Entwicklung ist es Berlin auch gelungen, wieder unter den Bundesdurchschnitt zu fallen. So müssen in Berlin 92 von 100.000 Einwohnern Privatinsolvenz anmelden. Das bedeutet konkret, dass weniger als 0,1 Prozent der Berliner Bevölkerung Privatinsolvenz anmelden muss. In anderen Bundesländern sind die Zahlen deutlich höher, weswegen der Schnitt deutschlandweit bei 95 Betroffenen auf je 100.000 Personen liegt. Besonders hoch sind die Zahlen in Bremen (165), dem Saarland und Niedersachsen (je 132). Von den Spitzenreitern wie Bayern (67) ist Berlin aber auch weiterhin weit entfernt. Der Hauptstadt geht es wirtschaftlich aber auch bei Weitem nicht so gut wie dem flächenmäßig größten Bundesland. Eine Rolle bei der positiven Entwicklung spielt sicherlich auch, dass die Zahl der Schuldnerberatungen in Berlin gestiegen ist und mehr Menschen sich durch ein Konto ohne Schufa unterstützen lassen.Brandenburg überrascht durch noch bessere Entwicklung
Unter dem Bundesdurchschnitt liegt bei den Privatinsolvenzen auch das Land Brandenburg. Doch dort sind die Zahlen nicht nur allgemein niedrig, auch der Rückgang war überraschend stark. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Privatinsolvenzen um über 13 Prozent gesunken – so stark wie in keinem anderen Bundesland. Das liegt zum einen natürlich auch an der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Brandenburg. Zum anderen scheint auch die Politik im Land bei der guten Entwicklung eine Rolle zu spielen. Brandenburg ist nämlich wirtschaftlich keineswegs ein Vorzeigeschüler. Die gute Situation verdient entsprechend besonderes Lob.Hier finden sie weitere interessante News.