Die Frage nach dem 'warum' bei der Überschuldung
Die Frage nach dem „warum“ stellt sich bei überschuldeten Menschen immer wieder. Eine klare Antwort gibt es aber nicht, denn meist sind verschiedene Faktoren ursächlich.
Schuldnerberatungen sind so nah an Verbrauchern dran wie sonst niemand. Doch das heißt eben auch noch lange nicht, dass die Berater in der Lage sind, alles über einen Menschen zu erfahren. Auch deshalb ist es so schwer, die Gründe für eine Überschuldung klar zu beschrieben und abzugrenzen. Noch immer gibt es zahlreiche Faktoren, die Menschen in eine komplexe finanzielle Situation bringen. Dass Verbraucher hierzulande auf ein Girokonto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung setzen, lässt sich keineswegs auf einen oder zwei Gründe zurückführen. Vielmehr kommen meist verschiedene zusammen, die wiederum je nach Menschen und Situation ganz unterschiedlich sind.
Arbeitseinkommen bleibt ein wichtiger Faktor
Einer der wichtigsten Faktoren, der dazu führt, dass Verbraucher in eine Überschuldung geraten, ist aber weiterhin der Wegfall des Arbeitseinkommens. Insgesamt knapp 28 Prozent der Verbraucher haben laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes deshalb finanziell den Boden unter den Füßen verloren, weil das Arbeitseinkommen weggebrochen oder generell zu niedrig ist. Jeder fünfte Betroffene gab an, dass die Arbeitslosigkeit der Grund für die Überschuldung sei, weitere 7 Prozent der Menschen mit finanziellen Problemen sehen ein mittel- oder langfristiges Niedrigeinkommen als Hauptgrund für ihre komplexe Situation. Schicksalsschläge wie die Arbeitslosigkeit spielen bei den Gründen für die Überschuldung damit aber weiterhin eine wichtigere Rolle, als ein grundsätzlich niedriges Einkommen. Armut durch geringe Löhne existiert aber natürlich dennoch und scheint auch durch die Einführung des Mindestlohns nicht behoben worden zu sein.
Gesundheitliche Probleme und Trennungen
Doch es geht bei einer Überschuldung keineswegs immer nur um das Arbeitseinkommen. Dass Menschen auf ein Girokonto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung setzen, um gegen die Überschuldung anzukämpfen, kann auch mit gesundheitlichen Problemen oder einer Trennung zusammenhängen. Immerhin jeder sechste Betroffene ist laut dem Statistischen Bundesamt in eine Überschuldung abgerutscht, weil gesundheitliche Probleme die Lebenssituation verändert haben. Immerhin 12 Prozent haben außerdem angegeben, dass eine Trennung vom Partner ursächlich für die komplexe finanzielle Situation ist. Ein weiterer relevanter Faktor ist die gescheiterte Selbstständigkeit, die immerhin von acht Prozent der Betroffenen als Grund genannt wird. Dabei ist allerdings besonders wichtig darauf zu verweisen, dass es sich nur um die Hauptgründe für die Überschuldung handelt, denn bei einem genaueren Blick fällt meist auf – mehrere verschiedene Gründe sind für die Überschuldung ursächlich.
Mehrere Aspekte im Zusammenspiel
In den allermeisten Fällen kommen bei Betroffenen mehrere Gründe zusammen. Die Überschuldung entsteht meist nicht von einem Tag auf den anderen. Das liegt auch daran, dass beispielsweise Verbraucher mit einer prekären Einkommenssituation meist noch einigermaßen über die Runden kommen, weil sie ihren Lebensstandard dem Einkommen anpassen. Kommt dann aber eine Trennung oder eine Krankheit dazu, beginnt der finanzielle Abstieg. Auch gesundheitliche Probleme führen nicht automatisch in eine Überschuldung, in Zusammenspiel mit einem Arbeitsplatzverlust oder der Trennung vom Partner, werden die Finanzen aber meist zum Problem. Auf Grund dieser vielen verschiedenen Gründe und dem jeweils unterschiedlichen Zusammenspiel, sind Schuldnerberatungen und eine individuelle Beratung für Betroffene auch so wichtig.
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