Die Mangelnde Anonymität bei der Kontoeröffnung
Die Eröffnung eines Girokontos ist heutzutage auf zwei Wegen möglich: Im Internet oder in einer Filiale einer Bank. Grundsätzlich immer notwendig ist dabei das Vorzeigen einer Schufa-Auskunft, meist funktioniert das mittlerweile automatisch elektronisch. Doch wer mit Bonitätsproblemen zu kämpfen hat, gerät dennoch oft in peinliche Situationen.
Die Eröffnung eines Girokontos ist theoretisch so einfach wie nie. Mittlerweile gibt es Angebote von mehreren Dutzend Banken in Deutschland. Die meisten Institute haben auch noch einige verschiedene Kontoprodukte im Angebot. Im Internet lassen sich darüber hinaus gut die Konditionen vergleichen, sodass man ein wirklich attraktives Angebot ausmachen kann. Doch was in der Theorie so einfach ist, kann für Menschen mit Bonitätsproblemen dennoch zu einer schwierigen Sache werden. Wer nämlich keine gute Bonität hat, stößt immer wieder auf echte Probleme. Macht die Schufa Probleme, wird die Bank eine Eröffnung des Girokontos möglicherweise ablehnen oder zumindest keinen Dispositionskredit zulassen.
Für ein Girokonto muss man blankziehen
Im Prinzip heißt es bei der Eröffnung eines Girokontos alle Daten über einen selbst preiszugeben. Da sind natürlich zuerst alle personenrelevanten Daten, die in Deutschland generell für die Eröffnung von Finanzprodukten notwendig sind. Bei einer Bank im Internet ist beispielsweise immer ein Video-Ident oder ein Post-Ident-Verfahren vonnöten. Doch viel problematischer ist für viele Verbraucher, dass sie auch ihre finanzielle Lage in gewissem Maße preisgeben müssen. Zwar müssen Schulden nicht konkret erwähnt werden, fast alle Banken setzen allerdings auf eine Bonitätsauskunft. Das wiederum heißt, dass die Banken in Erfahrung bringen können, wie man grob finanziell dasteht. Besonders problematisch: Die Bonitätsauskunft zeigt im Prinzip auch, wie sich die Finanzen in den letzten Monaten entwickelt haben. Auch „alte“ Schulden können so zu einem Problem werden.
Ablehnungen können peinlich werden
Schwierig ist die Sache besonders dann, wenn man ein Konto direkt in einer Filiale eröffnet. Wenn man auf Grund einer schlechten Bonität abgelehnt wird, kommt es zu einem sehr peinlichen Moment. Die Scham, die Bank ohne erfolgreiche Eröffnung wieder verlassen zu müssen, ist riesig. Das gilt besonders dann, wenn man in einem kleineren Ort lebt, wo jeder jeden kennt. Das Bankgeheimnis ist leider nicht immer ein Schutz. Doch auch wenn man nicht konkret abgelehnt wird, sondern nur keinen Dispositionskredit erhält, kann es ein wenig unangenehm werden. Gerade wenn man mit dem Bankberater über die Problematik sprechen muss, will man sich meist am liebsten vergraben. Gerade deshalb scheuen immer mehr Schuldner auch von einer einfachen Sache wie der Kontoeröffnung – aus Angst vor einer Bloßstellung.
Produkte ohne Schufa können helfen
Immerhin gibt es auch für Menschen mit schwacher Bonität in Deutschland mittlerweile attraktive Angebote. Unter dem Namen Konto ohne Schufa bewerben mittlerweile einige Instituten Konten, die ohne eine Schufa-Prüfung daherkommen. Theoretisch muss ein sogenanntes Basiskonto sogar von allen Finanzinstituten in Deutschland angeboten werden. Die Eröffnung in Filialen ist allerdings auch hier oft mit Scham verbunden, weswegen Online-Anbieter oft die bessere Wahl sind. Achten sollte man dabei unbedingt, dass auch wirklich keine Bonitätsprüfung durchgeführt wird. So erhält man zwar keinen Dispositionskredit, darf sich aber über ein neues Konto fühlen ohne zuvor blankzuziehen. Zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer für Menschen, die mit der schlechten Bonität sowieso in vielen Lebenssituationen kämpfen müssen.
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