04.07.2017

Die schwierige Situation deutscher Schuldnerberatungen

Dass es in Deutschland große Unterschiede gibt, ist nichts Neues. Auch dass es in puncto Schulden nicht überall gleich zugeht, weiß vermutlich jeder. Bedenklich ist allerdings, dass auch bei den Hilfsangeboten erschreckende Diskrepanzen bestehen. So ist es in manchen Bundesländern deutlich einfacher einen Termin bei einer Schuldnerberatung zu bekommen als in anderen. Immerhin: Ein Girokonto ohne Schufa bekommt jeder postwendend im Internet.

Mit einem Girokonto ohne Schufa und einer Schuldnerberatung gegen finanzielle Probleme anzukämpfen gehört zu den effektivsten Mitteln im Kampf gegen die Schulden. Doch in Deutschland gibt es ein Problem mit dem Zugang zu Hilfsangeboten. Ein gutes Beispiel dafür ist Sachsen-Anhalt. Hier haben sich zuletzt mehrere Schuldnerberatungsstellen zur Wort gemeldet und kritisiert, dass es ihnen an Mitteln und Mitarbeitern fehle, um eine sinnvolle Beratung bereitzustellen. Möglichst ist das allen voran deshalb, weil Schuldnerberatungsstellen meist von karitativen oder staatlichen Stellen finanziert werden. In manchen Regionen funktioniert die Finanzierung sehr gut, in anderen dagegen leider deutlich schlechter. Gerade hier sollte die Politik ansetzen.

Schuldnerberatung sind oftmals unterfinanziert

Eigentlich braucht eine Schuldnerberatung nicht einmal viel Geld. Doch schon an dem wenigen Geld, das Schuldnerberatungen für ihre Arbeit brauchen, fehlt es meist. Die Unterfinanzierung beginnt schon dabei, dass viele Schuldnerberatung keine passenden Räumlichkeiten haben. Meist sind die zur Verfügung gestellten Gewerbeflächen zu klein. Dazu kommt, dass die Lagen von Schuldnerberatungen oft suboptimal sind. Das ist insbesondere deshalb ein Problem, weil viele Hilfsbedürftige kein Fahrzeug besitzen und entsprechend auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Ist die Anbindung mit diesen schlecht, kann die Hilfe nicht effektiv in Anspruch genommen werden. Doch das ist nicht alles: Das Warten auf einen Termin kann ein enormes Problem werden und verschlimmert die Situation vieler Verbraucher bereits bevor sie überhaupt mit einem Berater sprechen können.

Die schwierige Terminfindung bei Schuldnerberatungen

In den letzten Jahren gab es aus gewissen Regionen immer wieder Horrorberichte. Einen Termin bei einer Schuldnerberatung zu bekommen – nahezu unmöglich. Die Wartezeiten bei manchen Beratungsstellen lagen bei bis zu sechs Monaten. In dieser Zeit kann man zwar bereits auf ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa setzen, doch eine gute Beratung in der Zwischenzeit wäre eigentlich sehr wichtig. Schwierig ist das auch deshalb, weil viele Verbraucher genau in den Wochen oder Monaten der Wartezeit entscheidende Schritte im Kampf gegen die Schulden machen könnten. Bleibt eine gute Beratung aus, verschlimmert sich die Situation leider oft. Sind die Verbraucher dann erst einmal bei der Beratungsstelle, ist es oft bereits zu spät.

Hilfsangebote sind für Schuldner entscheidend

Noch vor einem Jahrzehnt wurden Konzepte wie eine Schuldnerberatung vollkommen unterschätzt. Mittlerweile hat ein gewisses Umdenken eingesetzt – auch auf Grund der Zahlen. Seit die Bürger verstärkt auf Produkte wie das Girokonto ohne Schufa und Schuldnerberatungen setzen, ist die Zahl der Privatinsolvenzen deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich an der Zahl der Menschen mit Schulden kaum etwas verändert. Das bedeutet konkret: Es kämpfen zwar weiterhin genauso viele Menschen mit finanziellen Problemen wie noch vor einigen Jahren – sie schaffen es aber deutlich öfter den finanziellen Exodus zu vermeiden. Zurückzuführen ist das ohne Zweifel darauf, dass sich die Menschen im Kampf gegen die Schulden leichter tun. Eine wichtige Errungenschaft von Schuldnerberatungen.

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