Die soziale Durchlässigkeit in Deutschland wird immer geringer
Soziale Ungerechtigkeit war im Wahlkampf eines der entscheidenden Themen. Doch viel verändert hat sich in den letzten Jahren nicht – auch wenn es weniger Privatinsolvenzen gibt als zuvor. Gleichzeitig müssen sogar mehr Menschen und Haushalte mit einer Überschuldung kämpfen als noch vor einigen Jahren – auch ein Girokonto ohne Schufa wird für immer mehr Menschen relevant. Damit zeigt sich ein Bild, dass man aus Frankreich bereits bestens kennt.
Wer bereits häufiger in Paris war, dem fällt einen voran eines auf: Ein unglaubliches soziales Ungleichgewicht. Die Champs Elysee und andere Prachtstraßen auf der einen Seite, Banlieus mit riesigen alten Plattenbauten und sogar Blechhütten auf der anderen Seite. Während die einen so viel Geld haben, dass sie es kaum mehr ausgeben können, fehlt es den anderen an nahezu allem. Überschuldung und soziale Armut sind in Frankreich ein extrem großes Thema. Besonders Menschen mit Migrationshintergrund leben am Rande der Gesellschaft und haben kaum eine Chance, wieder in ein normales Leben zurückzukehren. In Deutschland ist das anders – noch.
Soziale Ungerechtigkeit wird auch in Deutschland größer
Doch die sogenannte soziale Schere geht auch in Deutschland immer weiter auf. Immer mehr Verbraucher müssen damit zurechtkommen, dass ihr Einkommen kaum mehr zum Leben reicht. Gerade in Großstädten zeigt sich der Paris-Effekt. In den Innenstädten machen sich schicke Läden und top renovierte Wohnungen breit. Die Abnehmerschaft dafür gibt es, denn immer mehr Menschen aus der Mittelschicht verdienen sehr gut und können sich ein tolles Leben machen. Gleichzeitig zeigt sich in einigen Vierteln auch, dass es noch eine andere Seite gibt. Es bilden sich echte Ghettos, in denen die Menschen kaum genug haben, um ihre Miete zu bezahlen. Dass da immer häufiger auch ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung zu einem Szenario werden, sollte niemanden überraschen.
Die soziale Durchlässigkeit wird geringer
In den USA nennt man es den American Dream, in Deutschland gehört es eigentlich zur Selbstverständlichkeit: die soziale Durchlässigkeit. Jeder hat die Chance, aus einer unteren Schicht durch Bildung oder harte Arbeit in höhere Schichten aufzusteigen. Wer sich dagegen nicht anstrengt, der steigt aus den oberen Schichten wieder ab. Diese Theorie ist zwar an sich schön und gut, nur sieht die Praxis in Deutschland ganz anders aus. Wer auf ein Girokonto ohne Schufa und eine Schuldnerberatung setzt, kommt oft aus Familien, in denen finanzielle Probleme schon immer eine Rolle gespielt haben. Wer dagegen in seinem Job scheitert, aber aus einer guten Familie kommt, kann teilweise allein vom Vermögen der Familie weiterhin ein angenehmes Leben führen – eine kuriose Situation, die mit sozialer Durchlässigkeit nichts mehr zu tun hat.
Die soziale Situation wird immer prekärer
Problematisch ist das allen voran deshalb, weil die Veränderungen der letzten Jahre in die falsche Richtung gehen. Die Schere geht weiter auseinander, die Durchlässigkeit wird geringer. Durch die Einwanderung könnte sich das Problem sogar noch verstärken. Die meisten Flüchtlinge und Asylbewerber sind gering gebildet. Für sie wird es entsprechend noch schwerer, jemals aufzusteigen. Ohne soziale Durchlässigkeit gibt es auch keine Chancengleichheit. So steht auch in Deutschland schon bei der Geburt fest, ob man mit einer großen Wahrscheinlichkeit auf eine Schuldnerberatung und ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa angewiesen ist oder nicht.
Hier finden sie weitere interessante News.