Erneut kein relevanter Schlag gegen die Altersarmut
Kein großer Schlag gegen die Altersarmut, aber zumindest eine gute Nachricht – die Renten in Deutschland steigen im Schnitt um über drei Prozent!
Wer einen Blick auf die Rentenabrechnung für den Juli wirft, darf sich über eine positive Entwicklung freuen. Auf dem Konto vieler Rentner in Deutschland sollte mehr Geld ankommen. Zu bedenken gilt es dabei zwar, dass teilweise auch noch Steuern auf die Erhöhung der Rente anfallen, doch gerade Geringverdiener dürfen sich auch netto über ein relevantes Plus auf dem Konto freuen. Gleichzeitig zeigt sich weiterhin ein Problem der Runden zur Rentenerhöhung: Besonders profitieren diejenigen, die sowieso eine hohe Rente erhalten.
Anstieg zwischen 3,18 und 3,91 Prozent
Diejenigen, die sich über eine Rentenerhöhung freuen dürfen, erhalten zukünftig zwischen 3,18 und 3,91 Prozent mehr Geld. Der Grund für die zwei unterschiedlichen Werte liegt im weiterhin asymmetrischen Anstieg der Renten im Westen und Osten im Rahmen der Angleichung. Mittlerweile liegen die Renten in den neuen Bundesländern bei 96,5 Prozent der Renten in den alten Bundesländern. Die fortschreitende Angleichung bedeutet auch, dass die Renten für Verbraucher im Osten leicht stärker steigen als im Westen – nicht nur prozentual, sondern auch in absoluten Zahlen.
Durchschnittliche Rentner erhalten knapp 50 Euro mehr
Zahlen wie 3,18 Prozent klingen für die meisten Verbraucher im ersten Moment vermutlich wenig einleuchtend. Deshalb ist ein Blick auf absolute Zahlen deutlich interessanter. Die neue Erhöhung bringt einem durchschnittlichen Rentner – definiert ist ein solcher als Durchschnittsverdiener mit 45 Rentenjahren – einen Betrag von zwischen 45 und 50 Euro (je nachdem, ob der jeweilige Rentner im Westen oder Osten lebt). Die Erhöhung im Osten ist dabei auch in absoluten Zahlen etwas stärker. Die neue durchschnittliche Rente liegt damit bei etwa 1.435 Euro im Osten und 1.485 Euro im Westen. Zu beachten gilt allerdings, dass bei diesem Rentenbetrag mittlerweile auch Steuern gezahlt werden müssen, sodass netto etwas weniger Geld auf dem Konto landet.
Altersarmut wird durch Erhöhung kaum bekämpft
Wer als Rentner auf ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa setzt, um gegen die Altersarmut anzukämpfen, profitiert von der Erhöhung allerdings vermutlich nur teilweise. Wie üblich wirken sich Rentenerhöhungen allen voran positiv auf diejenigen aus, die sowieso einen hohen Betrag erhalten. Wer beispielsweise nur die Hälfte der durchschnittlichen Miete erhält, profitiert von der Erhöhung kaum. Auf dem Konto landen zusätzlich nicht einmal 25 Euro. Dazu kommt für manche ein anderes Problem: Durch die Erhöhung wird die Rente teilweise steuerpflichtig, dann bleibt teilweise gar kein Plus übrig – ein großer Schlag gegen die Altersarmut sieht anders aus.
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