Jeder Fünfte misstraut der Schufa komplett
Eine gewisse Geringschätzung gegenüber der Schufa ist nicht überraschend – neue Zahlen zeigen aber ein gravierendes Vertrauensproblem.
Es kommt nicht gänzlich überraschend, dass die Deutschen nicht das allergrößte Vertrauen in die Schufa haben. Das Unternehmen aus Wiesbaden steht immer wieder in der Kritik, primär wegen fehlender Transparenz und einem zweifelhaften Verständnis von Kommunikation – etwa mit Blick auf einen neuen Dienst zum Blick auf die Kontodaten von Verbrauchern. Doch während man sich an Kritik an das Unternehmen gewöhnt hat, überrascht eine neue Auswertung doch. Das Vertrauen in die Firma scheint nachhaltig geschädigt, wie eine repräsentative Umfrage des Portals selbstauskunft.de deutlich macht.
Die Hälfte der Deutschen hat kein Vertrauen
In der Umfrage gab knapp jeder zweite Verbraucher an, ein geringes oder gar kein Vertrauen in die Schufa zu haben. Damit zeigt sich deutlich, dass das fehlende Vertrauen keinesfalls nur auf Verbraucher begrenzt ist, die zum Beispiel auf ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa setzen. Vielmehr scheint das Vertrauensproblem in die Breite zu gehen und die gesamte Bevölkerung zu betreffen. Auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, würden der Auswertung zur Folge knapp 40 Millionen Verbraucher hierzulande der Schufa misstrauen. Insgesamt hat die Schufa Datensätze über knapp 70 Millionen Verbraucher in Deutschland angehäuft – dazu kommen Daten über Firmen.
Vollständiges Misstrauen bei einem Fünftel
Doch was die Schufa besonders hart treffen dürfte, ist das komplett verlorene Vertrauen eines gewissen Teils der Bevölkerung. Laut der Umfrage gab jeder fünfte Befragte an, dass er der Schufa komplett misstraut. Während dies bei manch einem Inhaber eines Girokontos ohne Schufa, der schlechte Erfahrungen mit der Auskunftei gemacht hat, nachvollziehbar erscheint, ist es in der Breite doch ein überraschendes Ergebnis. Immerhin geht es auch hier um über zehn Millionen Verbraucher, die ihr Vertrauen in die Institution zur Bonitätsauskunft scheinbar komplett verloren haben. Zusammenhängen dürfte das unter anderem auch mit der fehlenden Transparenz, welche die Bonitätsauskunft der Schufa für Verbraucher komplett undurchsichtig macht.
Kein Vertrauen mehr nach negativem Eintrag
Besonders gering ist das Vertrauen in das, was die Schufa macht, wenig überraschend bei Betroffenen. Wer schon einmal von einem negativen Schufa-Eintrag konfrontiert war, misstraut dem Unternehmen besonders häufig. Ganze 80 Prozent der Befragten mit negativen Schufa-Erfahrungen gaben in der Umfrage an, dass sie der Schufa gänzlich misstrauen würden. Damit bleibt kaum ein Betroffener, der zumindest noch ein Grundvertrauen in die Institution und ihr System hat. Das ist ein gravierendes Problem, dass die Schufa unbedingt lösen muss – misstraut irgendwann die gesamte Bevölkerung dem System, wird die Bonitätsauskunft mittelfristig nicht mehr funktionieren. Transparenz und Aufklärung sind geboten.
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