Junge Menschen müssen seltener in die Privatinsolvenz
Es ist immer traurig, wenn junge Menschen in die Privatinsolvenz müssen – doch neue Daten zeigen einen positiven Trend. Nur für wie lange?
123 Fälle weniger gab es im ersten Halbjahr 2019. 123 Fälle von jungen Menschen, die nicht in die Privatinsolvenz müssen. Konkret geht es um Verbraucher zwischen 18 und 20 Jahren, die in der Schuldenstatistik von Crifbürgel als gesonderte Gruppe erfasst werden. Jeder dieser Fälle ist ohne Zweifel eine positive Nachricht – genauso wie der generelle Rückgang der Zahl der überschuldeten Verbraucher in dieser Altersgruppe. Insgesamt 14 Prozent weniger als im Vorjahr mussten demnach Privatinsolvenz anmelden, eine sehr positive Entwicklung.
Junge Menschen kämpfen weiter oft mit Schulden
Doch die Zahlen sollte man gleichzeitig nicht überbewerten: Andere Statistiken zeigen, dass es keinen allzu starken Rückgang bei der Zahl der überschuldeten Verbraucher in jungen Jahren gibt. Vielmehr bleiben Schulden bei jungen Menschen in Deutschland weiterhin ein Problem, auch wenn weniger davon in die Privatinsolvenz müssen. Zwar zeigen die Statistiken erste Fortschritte, die vermutlich auf eine funktionierende Prävention und verschiedene Hilfsangebote zurückzuführen sind, es ist allerdings unklar, ob diese auch langfristig positive Wirkungen entfalten können. Beobachten lässt sich eben auch, dass weiterhin sehr viele junge Menschen auf die Unterstützung von einem Produkt wie dem Konto ohne Schufa oder eine Schuldnerberatung setzen.
Trend könnte sich schon im kommenden Jahr drehen
Dazu kommt ein weiteres Problem: Voraussichtlich schon 2020 könnte erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt die Gesamtzahl der Privatinsolvenzverfahren in Deutschland wieder steigen. Folgen dürfte das dann auch auf die Zahl der Privatinsolvenzen bei jüngeren Verbrauchern haben, denn diese werden schon statistisch von wirtschaftlichen Abschwüngen immer besonders hart getroffen. Die Prävention und Hilfsangebote könnten dann nicht mehr genug sein. Man sollte zwar nicht den Teufel an die Wand malen, aber man kann durchaus davon ausgehen, dass die Zahl der Privatinsolvenzverfahren im neuen Jahr steigen wird – auch bei den jüngeren Mitgliedern der Gesellschaft.
Hoffnung wird laut Experten immer kleiner
Hatten am Anfang des Jahres die meisten Experten noch erwartet, dass die Zahl der überschuldeten Verbraucher in Deutschland im neuen Jahr weiter sinken wird, gehen mittlerweile die allermeisten von einem Anstieg aus. Zwar erscheint es noch möglich, dass die Zahl zumindest auf einem ähnlichen Niveau bleibt, wie auf dem Vorjahr, doch die Hoffnung schwindet immer mehr. Die Wirtschaftsdaten trüben sich immer mehr ein und der Boom am Jobmarkt scheint vorbei – die Folgen davon dürften viele Verbraucher in Deutschland spüren – diejenigen, die von Schulden betroffen sind, sogar am stärksten.
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