Kurzarbeit geht zurück, bleibt aber problematisch
Die Kurzarbeit soll Verbraucher vor der Arbeitslosigkeit schützen – doch sie bedeutet auch Einnahmeeinbußen. Nun deutet sich immerhin Besserung an.
Kaum ein Mittel wurde von den deutschen Arbeitgebern in den vergangenen Monaten stärker genutzt als die Kurzarbeit. Die Krise rund um das Coronavirus hat die Situation in vielen Betrieben sehr schwierig gemacht, nicht nur was die akuten Einnahmen angeht, sondern auch mit Blick auf die Planung für die nächsten Monaten und Jahre. Entsprechend wurde für sehr viele Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet, zwischenzeitlich sogar für eine zweistellige Millionenzahl. Doch die Anteil der tatsächlich in Kurzarbeit geschickten Arbeitnehmer geht zuletzt immer stärker zurück – der Trend hat sich auch im März fortgesetzt.
Relevanter Rückgang der Kurzarbeit zum Jahresstart
Nachdem schon im Januar und Februar ein leichter Rückgang der Kurzarbeit zu beobachten war, hat das ifo-Institut in einer Schätzung festgestellt, dass auch der März eine sinkende Zahl an Kurzarbeitern aufweist. Demnach gab es im dritten Monat des Jahres noch 2,7 Millionen akut von Kurzarbeit betroffene Arbeitnehmer in Deutschland, im Februar waren es noch knapp 200.000 mehr gewesen. Genauso wie die Arbeitslosigkeit zurückgegangen ist, mussten also auch weniger Verbraucher mit einer reduzierten Stundenzahl oder generell einer temporären Freistellung zurechtkommen. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz bedeutet für viele zudem auch ein Ende der Gehaltseinbußen, die nicht selten dazu geführt haben, dass die Unterstützung von etwa einem Girokonto ohne Schufa notwendig wurde.
Kurzarbeit in manchen Branchen weiter stark vertreten
Doch die positiven Entwicklungen zeigen sich leider keineswegs in allen Bereichen. Gerade im Gastgewerbe ist die Kurzarbeit immer noch sehr stark ausgeprägt. Hier sind weiterhin mehr als 500.000 Menschen davon betroffen, dass sie weniger oder gar keine Stunden arbeiten – das sind mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer in dieser Branche. Nicht ganz so stark betroffen ist der Einzelhandel, in dem es zuletzt den mitunter stärksten Rückgang der Kurzarbeit gab. Hintergrund dürften hier die Öffnungen der Ladengeschäfte in einigen Bundesländern und Regionen sein. Immer geringer wird der Anteil der Kurzarbeiter zudem in der Industrie, die wirtschaftlich eine besonders hohe Bedeutung einnimmt und auch dafür verantwortlich ist, dass die generellen Wirtschaftsdaten in Deutschland sich mehr und mehr erholen.
Weitere Erholung des Arbeitsmarktes erwartet
Dadurch, dass die Wirtschaft generell wieder auf sicheren Beinen zu stehen scheint und auch die Entwicklungen für die nächsten Monate positiv gesehen werden, dürfte der Arbeitsmarkt sich zudem weiter erholen. Voraussichtlich geht also auch die Zahl der Kurzarbeiter weiter zurück, genauso wie die allgemeine Arbeitslosigkeit. Es ist zu hoffen, denn viele Verbraucher wollen unbedingt wieder an den Arbeitsplatz zurück und die schwere Krise hinter sich lassen.
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