Privatinsolvenz in Deutschland mit hoher Erfolgsquote
Die Privatinsolvenz hat in Deutschland keinen guten Ruf – dabei sind die Erfolgschancen sehr groß. Ein Einblick in die komplexe Thematik.
Es gibt Momente, in denen ist die Privatinsolvenz die mit Abstand beste Option. Wenn Verbraucher auf der Suche nach einem Ausweg sind, damit sie ihre Schulden irgendwann in den Griff bekommen, führt um das Insolvenzverfahren am Ende kein Weg mehr herum. Die Hoffnung durch das Insolvenzverfahren lässt sich dabei leicht erklären: Wer die Wohlverhaltensphase beendet, der ist danach vollkommen schuldenfrei und kann neu durchstarten. Genau diese Hoffnung haben viele Menschen. Die vorhandene Situation ist für Betroffene nämlich oft hoch komplex. Gerade wer einen hohen Schuldenberg hat, aber sich nicht über ein großes Einkommen freuen darf, sieht meist keinen echten Ausweg mehr aus der akut problematischen finanziellen Situation.
Die Privatinsolvenz als Chance auf ein Leben ohne Schulden
Da überrascht nicht, dass viele Menschen das Privatinsolvenzverfahren als eine große Chance sehen. Anders als in vielen anderen Ländern der Welt wird ein solcher Weg der Entschuldung überhaupt angeboten und macht es für die Verbraucher so möglich, die komplexen finanziellen Probleme der Vergangenheit mittel- oder langfristig komplett hinter sich zu lassen. Die Chancen darauf stehen sogar sehr gut, denn wie aktuelle Daten aus Niedersachsen zeigen, schaffen ganze 87 Prozent einen erfolgreichen Abschluss des Privatinsolvenzverfahrens. Das heißt konkret, dass diese Verbraucher sich in der sogenannten Wohlverhaltensphase nichts zu Schulden haben kommen lassen und sich somit nach den maximal sechs Jahren des Verfahrens auf einen Erlass der Schulden freuen durften.
Keine Rückzahlungsquote bei der maximalen Verfahrensdauer
Anders als zum Beispiel vor der letzten Reform in Österreich gibt es in Deutschland auch keine festgelegte Rückzahlungsquote bei der Maximaldauer des Verfahrens. Egal ob man auf ein Girokonto ohne Schufa und einer Schuldnerberatung setzt oder nicht – man ist im Rahmen der Privatinsolvenz aber zumindest eingeschränkt. Der Insolvenzverwalter kann bestimmte Entscheidungen treffen, den Verkauf teurer Privatgegenstände (z.B. eines Autos) etwa. Dazu kommt, dass automatisch eine Gehaltspfändung einsetzt, wenn man mehr verdient als den Freibetrag. Ist dies alles aber nicht der Fall und kommt man mit dem Gehalt oder gar einer Transferleistung nur gerade so über die Runden, wird man auch nicht zu einer Rückzahlung gezwungen. Selbst wer nach sechs Jahren keinen Cent zurückgezahlt hat, erhält ohne Fehler in der Wohlverhaltensphase einen Schuldenerlass. So kann sichergestellt werden, dass wirklich jeder Verbraucher die Insolvenz ohne Schulden hinter sich lassen kann.
Schneller Weg aus den Schulden möglich
Da die Restschuldbefreiung nach sechs Jahren für die meisten Gläubiger katastrophal ist – sie erhalten im Schnitt weniger als 2 Prozent der Forderungen zurückgezahlt – gibt es seit wenigen Jahren auch noch alternative Wege. Wer beispielsweise 35 Prozent der Gesamtschulden zurückzahlt und zudem auch noch die Verfahrenskosten begleichen kann, darf das Insolvenzverfahren bereits nach drei Jahren beenden, nach fünf Jahren ist ein Ende zumindest dann möglich, wenn Verbraucher die Verfahrenskosten bezahlen. Somit gibt es mittlerweile sogar tatsächlich Möglichkeiten, die Insolvenz ein wenig in eigener Regie so zu gestalten. Am Ende steht immer dasselbe Ergebnis: Eine neue Chance im Leben ohne Schulden. Helfen kann auch bei diesem Anfang wieder das Girokonto ohne Schufa.
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