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Schufa fühlt sich ungerecht behandelt

Die Schufa schaut Verbrauchern im Rahmen eines „Produkttests“ auf das Konto – fühlt sich über die Berichterstattung aber unfair behandelt.

In Zeiten der Coronakrise reagieren die meisten Verbraucher vermeintlich gereizter als in anderen Momenten. Wirklich überraschend kommt das nicht, denn gerade jetzt haben viele Angst und suchen nach Sicherheit. Entsprechend war das Timing der Schufa sicherlich nicht ideal, ein neues „Produkt“ zu testen, dass in der Bevölkerung nicht unbedingt auf viel Gegenliebe stößt. Die Rede ist von Schufa CheckNow. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung wurde das Thema von vielen Webseiten aufgegriffen – positives Feedback gab es für die Schufa dabei eigentlich nie.

Kritischer Blick auf das Durchleuten des Kontos

Die Idee von Schufa CheckNow ist es, dass Verbraucher ihre Bonität verbessern können, wenn sie die Schufa auf ihr Konto schauen lassen. Getestet hat die Schufa das Angebot mit dem Mobilfunkriesen o2, der sich nach der negativen Berichterstattung der letzten Wochen direkt wieder zurückgezogen hat. Dass es überhaupt zu so einem Aufschrei gekommen ist, dürfte an einem Grundproblem liegen: Das Konto ist für viele Deutsche der mitunter geheimste Ort, auf den oftmals nicht mal die Familie schauen darf – Freunde schon gar nicht. Dass das dann gerade die Schufa tun will, die nicht nur manch einem Inhaber von einem Girokonto ohne Schufa nicht unbedingt als positiv in Erinnerung geblieben, kommt vielen einem Affront gleich. Eine kritische Berichterstattung über den neuen Service der Schufa dürfte daher nicht überraschen.

Schufa fühlt sich von der Presse ungerecht behandelt

Doch die Schufa findet es nicht richtig, dass grundlegend negativ über die neue Funktion berichtet werde und verweist unter anderem darauf, dass es ähnliche Services schon in vielen anderen Ländern gäbe und diese dort auch gut angenommen werden. Das ist korrekt, allerdings liegt das Gut des Datenschutzes und der Privatsphäre in Deutschland eben besonders hoch, wie die Kommentare von Internetnutzern und Verbrauchern zeigen. Dazu kommt das Grundproblem, dass die Recherchen der drei Medienunternehmen herausgefunden haben, dass die Schufa die Verbraucher gerne fragen möchte, ob sie die Kontodaten auch für mittel- und langfristige Zwecke auswerten darf. Das klingt stark nach zusätzlicher Durchleuchtung und noch mehr Daten für die Bonitätsauskunft.

Freiwilligkeit steht auf wackligen Beinen

Natürlich macht die Schufa klar, dass es sich sowieso um ein rein freiwilliges Angebot handle, das nur positive Folgen haben könne. Doch ob das für immer so bleibt, kann niemand sagen. Möglicherweise gibt es bestimmte Verträge oder Kredite in Zukunft nur noch für diejenigen, die sich „freiwillig“ auf das Konto schauen lassen. Gedeckt wäre das theoretisch durch die PSD II-Richtlinie, die einen Blick auf das Konto zulässt. Ob das allerdings auch für Auskunfteien gilt, ist umstritten. Dass die Schufa so nicht auf viel Gegenliebe stößt, dürfte nicht überraschen – auch wenn das Unternehmen sich ungerecht behandelt fühlt.


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Autor - Global-Konto

Marco Schenkel

Content & Social Media

Finanzen sind meine Leidenschaft. Das zeigte sich auch in meiner Ausbildung zum Bankkaufmann und mehrjährigen Berufserfahrung im Bankwesen. Besonders Themen rund um Börse und Geldanlage wecken mein Interesse. Als Content Creator und Social Media Manager gebe ich Tipps und Hilfestellungen rund um die eigenen Finanzen.

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