15.02.2016

Schuldnerberatungen in Baden-Württemberg sind unterbesetzt

Neben Bayern ist insbesondere Baden-Württemberg als Wachstumsmotor der Nation bekannt. Das Bundesland im Südwesten hat seit jeher eine starke Wirtschaft und eine geringe Arbeitslosigkeit. Alles bestens also in Baden-Württemberg? Keineswegs, denn nach Angaben der Diakonie ist die Zahl der überschuldeten Personen gestiegen – die verfügbaren Beratungsplätze aber nicht.

In Baden-Württemberg ist alles gut – außer der finanziellen Situation einiger Bürger, wie die Diakonie berichtet. Die Quote der überschuldeten Haushalte ist nach Angaben der gemeinnützigen Organisation von 4,3 Prozent im Jahr 2012 auf 4,6 Prozent in 2015 gestiegen. In absoluten Zahlen entspricht das 405.000 Menschen über 18 Jahren. Als überschuldet gelten grundsätzlich all diejenigen, die aus ihrem laufenden Einkommen ihre Verpflichtungen nicht mehr bedienen können. Wer überschuldet ist, der sollte sich schnellstmöglich eine Schuldnerberatung suchen und unter Umständen auch auf ein Produkt wie das Konto ohne Schufa setzen. Besonders die Suche nach einer guten Schuldnerberatung gestaltet sich in Baden-Württemberg allerdings schwieriger als in vielen anderen Bundesländern.

18 Monate Wartezeit für einen Termin

Durchaus erschreckend lang sind die Wartezeiten beispielsweise in der Landeshauptstadt Stuttgart. Dort beträgt die durchschnittliche Wartezeit auf einen Termin bei einer gemeinnützigen Schuldnerberatung, die ihre Leistungen kostenfrei anbietet, mittlerweile 18 Monate. Wer allerdings eineinhalb Jahre auf einen Termin bei einer Schuldnerberatung warten muss, der für den ist es oft schon zu spät, wenn die Beratung wirklich beginnt. Auf ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa mit eingebauter Schuldenbremse kann man zwar auch schon zuvor setzen, doch eine Schuldnerberatung als Unterstützungsleistung macht oft Sinn. Den richtigen Umgang mit Geld und die richtige Reaktion auf eine Überschuldung können die Experten schlichtweg am besten beibringen. Doch in Stuttgart und auch in Baden, wo die durchschnittliche Wartezeit zwölf Monate beträgt, muss man sich dennoch enorm lang gedulden, wenn man eine gute Beratung erhalten will.

Mehr präventive Angebote erforderlich

So überrascht die Forderung die Diakonie nach mehr präventiven Angeboten wenig. Während Produkte wie das Girokonto ohne Schufa in die richtige Richtung gehen, wären auch weitere Angebote von staatlichen und privaten Stellen erforderlich, um das Thema Schulden wieder in den Griff zu bekommen. Vorträge und Informationsveranstaltungen können ein guter Weg sein, um Bürger darüber zu informieren, wie Schulden entstehen und wie mit ihnen umzugehen ist. Schon eine solche präventive Beratung kann oft helfen, das Problem im Keim zu ersticken. Wer früh genug gut beraten wird, der muss oft gar nicht erst eine Schuldnerberatung aufsuchen. Oft hilft dann bei leichten Anzeichen einer Überschuldung auch schon ein Produkt wie das Konto ohne Schufa, das mit einer eingebauten Schuldenbremse ideal für jeden ist, der finanziell mit Problemen zu kämpfen hat.

Schuldnerberatungen brauchen mehr Mitarbeiter

Da es allerdings an präventiven Angeboten fehlt und dadurch auch weiterhin viele Bürger damit zurechtkommen müssen, dass sie ganz ohne Hilfe in die Überschuldung schlittern, benötigen die Schuldnerberatungen auch mehr Mitarbeiter. Das Problem ist, dass die Arbeit in den seltensten Fällen vergütet wird. Und selbst wenn dem so ist, handelt es sich meist um Spendengelder oder staatliche Zuschüsse. Eine etwas größere Investition in Schuldnerberatungen könnte entsprechend nicht schaden. Ansonsten muss das Girokonto ohne Schufa in Zukunft als einzige Hilfe gegen eine steigende Überschuldung fungieren.

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