Über 67 Millionen Schufa-Datensätze
Mit Daten lässt sich viel Geld verdienen, das zeigt sich auch rund um die Bonität. Bei diesem Thema allerdings ist das Datensammeln besonders pikant.
Unternehmen wie die Schufa haben in Deutschland nicht gerade einen guten Ruf, denn sie machen ein Geschäft mit den Daten von Verbrauchern. Egal was man im Leben tut, die Schufa scheint einem gewissermaßen auf der Spur zu sein und die entsprechenden Informationen in einen Datensatz einzuspeisen. Doch das Unternehmen ist dabei nicht allein, denn auch andere Firmen beschäftigen sich in Deutschland mit der Bonitätserfassung. Eine Statistik von Statista, die dem Spiegel vorliegt, zeigt das Ausmaß des Datensammelns eindrucksvoll.
Daten sammeln über alle erwachsenen Verbraucher
Zusammenfassend kann man dazu im Prinzip sagen: Die großen Bonitätsanbieter in Deutschland haben Datensätze über im Prinzip alle Verbraucher in Deutschland, die bereits volljährig sind. Hintergrund davon ist, dass die Datensätze auch dann schon als solcher zählen, wenn nur sehr wenige Daten vorliegen: etwa nur der Name, die Adresse und ein weiteres Merkmal wie ein Handyvertrag oder ein Girokonto. Die Einstufung der Bonität ist durch diese reduzierten Daten noch nicht zwingend positiv oder negativ, kann aber dennoch schon einen Einfluss haben. Wer wenige Daten über sich in der Bonitätsauskunft hat, wird maximal neutral bewertet – mit Folgen.
Daten über mehr als 67 Millionen Verbraucher
Wer etwa bei der Schufa nur einen sehr begrenzten Eintrag hat – das geschieht etwa jungen Leuten häufig – bekommt oft keine Kreditkarte und hat auch bei Krediten große Probleme. Die Bonität muss sich sozusagen erst finden, sobald erste Kriterien wie ein Girokonto oder ein Vertrag vorhanden sind. Wie weitreichend die Schufa dabei Daten sammelt, zeigt sich an der Gesamtzahl der Datensätze. Die größte Bonitätsauskunft in Deutschland hat Datensätze zu mehr als 67 Millionen Verbrauchern – das sind mehr als es in Deutschland volljährige Bürger gibt. Dass manch einer lieber auf ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa von Global-Konto setzt, schützt zumindest vor einem allgemeinen Schufa-Eintrag deshalb leider nicht.
Die Konkurrenz sammelt ebenfalls fleißig Daten
Wer nun allerdings denkt, dass nur die Schufa ein großer Datensammler ist, hat sich getäuscht. Vielmehr sammelt auch die Konkurrenz ausgesprochen fleißig Datensätze über Verbraucher. Mit Creditreform Boniversum (55 Millionen Datensätze) und Crif Bürgel (56 Millionen Datensätze) sind zwei andere Anbieter der Schufa dicht auf den Fersen. Klar ist damit, dass gleich drei Unternehmen die wichtigsten Daten über Verbraucher sammeln und aktiv nutzen, um Auskünfte zu erstellen. Zumindest in dieser Hinsicht scheint der gläserne Verbraucher in Deutschland längst Realität zu sein.
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