Viele Deutsche kämpfen mit einem Niedriglohn
Deutschland ist durch die Pandemie solide hindurchgekommen – zumindest wirtschaftlich. Die Arbeitslosigkeit ist immer noch hoch und so viel wie in Deutschland verdienen die Verbraucher im Schnitt nahezu nirgendwo. Doch diese positiven statistischen Zahlen sorgen keineswegs bei jedem dafür, dass die individuelle Situation besser geworden ist.
Die Kosten steigen aber der Lohn nicht
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21 Prozent der Deutschen von Niedriglohn betroffen
Wie das Statistische Bundesamt festgestellt hat, ist in Deutschland mehr als jeder fünfte Verbraucher von einer Arbeit mit Niedriglohn betroffen. Dazu zählt jeder, der weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens aller Verbraucher (Median) verdient. Die 21 Prozent Betroffenen verdienen damit in den allermeisten Fällen weniger als 12 Euro pro Stunde. Allerdings ist die Definition von Niedriglohn umstritten, denn allgemeine Gehaltsanstiege sorgen dafür, dass die Niedriglohnquote steigt. Gleichzeitig zeigt sich an der hohen Zahl der Betroffenen, dass es in Deutschland weiterhin ein enormes Ungleichgewicht bei den Löhnen gibt, das für Betroffene relevante Folgen hat.
Betroffene Bereiche sind zum Beispiel Angestellte im Floristik-, Kosmetik oder Berufskraftfahrer-Bereich.
Niedriglöhne können in die Überschuldung führen
Das zeigt sich mit Blick auf die Überschuldung, denn niedrige Löhne können gerade langfristig dazu führen, dass finanzielle Probleme zu einem Thema werden. Regelmäßig wird statistisch festgestellt, dass lange Perioden mit niedrigen Löhnen dazu führen, dass Verbraucher in die Überschuldung abrutschen. Auch bei Schuldnerberatungen zeigt sich ein ähnlicher Effekt. Menschen mit niedrigem Lohn entscheiden sich beispielsweise im Vergleich deutlich häufiger für Produkte wie ein Girokonto ohne Schufa, um ihre Finanzen im Griff zu behalten und dank der Schuldenbremse nicht in einen teuren Dispositionskredit abrutschen.
Armutsgefährdung ist nicht für jeden gleich
Dabei gibt es bei Niedriglöhnen viele Unterschiede zwischen Branchen, aber auch Bevölkerungsgruppen. Besonders stark betroffen sind beispielsweise Menschen mit Migrationshintergrund und Ausländer. Doch auch Ostdeutsche müssen öfter mit einem niedrigen Lohn leben als Westdeutsche.
- Westen = 16,3 Prozent
- Osten = 30,4 Prozent
Frauen (26 Prozent) sind deutlich öfter betroffen als Männer (16 Prozent). Dazu kommt auch noch die Beschäftigung nach Branche, so sind etwa im Gastgewerbe 67 Prozent der Anstellungsverhältnisse solche mit einem Niedriglohn. Es bleibt zu hoffen, dass es in den kommenden Monaten positive Effekt geben wird. Jedoch sind die männlichen Schuldner mit einer höheren Summe verschuldet.
Immerhin gehen Statistiker davon aus, dass die Erhöhung des Mindestlohnes auf mittelfristig 12 Euro dazu führen könnte, dass 92 Prozent der Menschen mit Niedriglohn deutlich mehr verdienen.
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