Viele Firmenpleiten in den nächsten Monaten erwartet
Bislang mussten Unternehmen in vielen Fällen keine Insolvenz anmelden – damit ist es nun vorbei, was große Risiken für die Wirtschaft birgt.
Bis zum 30. April galt sie noch, die Ausnahmeregelung für Unternehmensinsolvenzen. Doch nun ist es mit den Ausnahmen vorbei, die Pflicht zum Insolvenzantrag ist für alle Firmen zurück. Die Folgen dessen sind gravierend, denn Experten gehen davon aus, dass die Ausnahmen viele zehntausend Firmen vor einer Insolvenz bewahrt haben. Nicht jede davon muss jetzt sofort in die Insolvenz, doch im Laufe des Jahres drohen zahlreiche Firmenpleiten – mit entsprechenden Folgen auch für die Angestellten sowie Kunden der Unternehmen.
Erstaunliche Stille am Insolvenzmarkt
Die Ausnahmeregelungen von der Insolvenzpflicht wurden in den letzten Monaten bereits immer weiter aufgeweicht. Dass allerdings scheint an vielen Firmen großenteils vorbeigegangen zu sein, denn viele Experten berichten von einer enormen Stille am Markt. Aktuell werden deutlich weniger Insolvenzen angemeldet als noch vor Krise, obwohl die wirtschaftliche Lage vieler Firmen verheerend ist. Das dürfte daran liegen, dass viele Geschäftsführer dachten, dass die generelle Ausnahme von der Pflicht zum Antrag bis Ende April gegolten hätte. Doch schon seit Anfang des Jahres gelten strenge Einschränkungen, sodass etwa überschuldete Firmen oder solche, die keine Staatshilfe bekommen, bei einer Zahlungsunfähigkeit längst hätten Insolvenz anmelden müssen. Das haben viele allerdings scheinbar nicht getan, was auch rechtliche Risiken für die Geschäftsführer bietet.
Gradueller Anstieg der Insolvenzzahlen
Spätestens jetzt allerdings müssen Geschäftsführer handeln, ansonsten machen sie sich selbst haftbar. Das wiederum kann teilweise zur Folge haben, dass neben der Firmen- auch die Privatinsolvenz droht – dieses traurige Schicksal kennt manch ein Inhaber von einem Produkt wie dem Konto ohne Schufa. Experten gehen allerdings nicht von einem großen Knall, sondern von einem graduellen Anstieg der Insolvenzzahlen bei Unternehmen aus. Dieser dürfte über die Monate immer größer werden, denn nach und nach kommen immer mehr Firmen aus dem Winterschlaf. Zudem laufen staatliche Hilfsmaßnahmen wie die Überbrückungshilfen und das Kurzarbeitergeld irgendwann aus – spätestens dann droht vielen Unternehmen der Kollaps.
Gravierende Folgen für alle Beteiligten
Wer sich nun denkt, von dieser Problematik nicht betroffen zu sein, sollte vorsichtig sein. Der Zusammenbruch von Firmen hat vielfach auch Folgen für andere Unternehmen, die etwa als Zulieferer oder Kunde tätig sind. Folgen hat eine Firmeninsolvenz meist auch für die Mitarbeiter, denn diese können von einem Tag auf den anderen ihren Job verlieren und damit selbst finanzielle Probleme bekommen. Entsprechend bleibt zu hoffen, dass eine schnelle wirtschaftliche Erholung allzu viele Insolvenz verhindert. In der Gastronomie und Hotellerie sind Insolvenzen allerdings wohl oft unabwendbar.
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