Warenkreditkriminalität nimmt weiter zu
In Deutschland kommt es zu immer mehr Fällen von Waren- und Warenkreditbetrug. Die Folgen sind für Betroffene häufig enorm weitreichend.
Allein in Berlin gab es im Jahr 2018 mehr als 30.000 Fälle von Waren- und Warenkreditbetrug. In ganz Deutschland sind mehrere hunderttausend Fälle registriert, allein im letzten Jahr. Experten gehen zudem davon aus, dass es eine enorme Dunkelziffer gibt, denn viele Betrugsfälle werden gar nicht erst gemeldet oder bemerkt. All diese tauchen entsprechend auch nicht in der Statistik auf, was die Relevanz des Problems noch mehr verstärkt. Großenteils findet Waren- und Warenkreditbetrug im Internet statt, laut einer Statistik ereignen sich hier knapp zwei Drittel aller Betrugsfälle. Ein Teil des Waren- und Warenkreditbetrugs ist auch der Identitätsdiebstahl, von dem auch manch einer betroffen ist, der auf ein Produkt wie das Girokonto ohne Schufa setzt.
Waren- und Warenkreditbetrug nimmt seit Jahren zu
Hatte man noch vor Jahren die Hoffnung, dass moderne Technik es möglich machen würde, Waren- und Warenkreditbetrug zurückzudrängen, hat man sich grundlegend getäuscht. Die Zahl der Betrugsfälle steigt seit Jahren stark an, im Vergleich zum Jahr 2010 ist die Zahl der Betrugsfälle um fast 50 Prozent gestiegen. Das liegt allen voran am florierenden Internethandel, wo Identitätsdiebstahl und Phishing für große Probleme sorgen. Wer betroffen ist, merkt dies häufig zudem viel zu spät. Wenn der Identitätsdiebstahl oder eine andere Art von Warenkreditbetrug auffällt, ist der Schaden meist bereits geschehen. Verbraucher müssen dann damit zurechtkommen, auf einmal eine oder mehrere Inkassoforderungen zu bekommen oder eine deutlich schlechtere Bonität zu haben als zuvor. Ein Vorgehen gegen Waren- und Warenkreditbetrug ist zudem oft sehr mühselig und zudem langwierig.
Aufklärungsquote bei Betrugsfällen ist sehr gering
Dazu kommt, dass die Aufklärungsquote bei Betrugsfälle im Bereich der Warenkreditkriminalität sehr gering ist. In Deutschland wird aktuell gerade einmal jeder dritte Fall aufgeklärt. Gerade deshalb ist diese Art von Kriminalität für Betrüger auch so attraktiv, denn durch internationale Netzwerke und eine Verschleierung der eigenen Personen schaffen es Ermittler nur äußerst selten, den Tätern auf die Spur zu kommen. Zwar können Betroffene Anzeige bei der Polizei erstatten, die Chancen auf Aufklärung stehen allerdings schlecht. Immerhin müssen Betroffene in den meisten Fällen nicht auf den Kosten eines Betruges sitzenbleiben, denn wer nicht grob fahrlässig handelt, ist meist geschützt. Dennoch ist es meist kompliziert und langwierig, mögliche Forderungen zurückzuweisen und bei der Schufa eine Korrektur falscher Angaben zu erzwingen. Dass wissen Inhaber von einem Girokonto ohne Schufa meist nur zu gut.
Besserung bei der Aufklärung ist nicht in Sicht
Verbraucher müssen sich leider zudem darauf einstellen, dass eine Besserung so schnell nicht in Sicht ist. Dadurch, dass immer mehr internationale Netzwerke von Betrügern sich in Hinblick auf die Internetkriminalität zusammentun, sehen Ermittler kaum Chancen auf eine Verbesserung der Aufklärungsquote. Auch die Zahl der Betrugsfälle wird in den nächsten Jahren sicherlich nicht zurückgehen, sondern eher noch steigen. Verbraucher sollten deshalb unbedingt darauf achten, Zahlungsdaten und generell personenrelevante so gut wie möglich zu schützen. Komplett schützen kann man sich vor Betrugsfällen im Bereich der Waren- und Warenkreditkriminalität zwar nicht, aber man kann zumindest so vorsichtig wie möglich sein.
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