Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland explodiert
Die Privatinsolvenzen sind im Jahr 2020 stark gesunken, aber die Differenz scheint auf das Jahr 2021 draufgeschlagen zu werden. Daher rechnet man mit mehr als 100.000 Fällen. Diese Zahlen können wir aus den Daten des Schuldneratlas entnehmen.
Zahl der Privatinsolvenzen schockiert
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Es sind schockierende Zahlen, die aus einer neuen Auswertung der Auskunftei Crifbürgel hervorgehen. Demnach gab es im ersten Halbjahr 2021 fast 60.000 neue Privatinsolvenzverfahren. Dies ist ein enorm hoher Wert. Im gesamten Vorjahr wurden gerade einmal 56.234 Fälle in die Statistik aufgenommen.
Finanzielle Reserven gehen dem Ende zu
Es steht außer Frage, dass die Coronakrise zur Folge haben würde, dass mehr und mehr Verbraucher mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Doch lange Zeit sollte sich dieser Effekt im Krisenjahr 2020 nicht zeigen, obwohl die Zahl der Hilfesuchenden bei Schuldnerberatungen gewachsen ist. Doch die kurzfristigen Einbußen haben die meisten Menschen nicht in die Insolvenz getrieben, auch weil bei der Kurzarbeit und auch dem Arbeitsverlust zuerst noch großzügige Hilfen fließen. Gerade mittelfristig zeigen sich entsprechende Effekte, denn bei vielen Haushalten gehen die Reserven nach langer Kurzarbeit zu Ende.
Neues Privatinsolvenzrecht mit großem Einfluss
Allerdings verweisen Experten darauf, dass die Coronakrise allein nicht als Erklärungsvariable für die Veränderungen ausreicht. Vielmehr ist das neue Privatinsolvenzrecht ein entscheidender Aspekt im Rahmen der Entwicklung. Dieses wurde Anfang des Jahres verabschiedet und gilt rückwirkend zum 1. Oktober 2020. Alle Insolvenzverfahren, die seitdem angemeldet wurden, haben neue Regeln. Am wichtigsten für Verbraucher ist, dass das Insolvenzverfahren mehr normalerweise nach drei statt wie bislang nach fünf Jahren endet.
Damit können die finanziellen Probleme schneller hinter einem gelassen werden und die sogenannte Wohlverhaltensphase fällt kürzer aus – das dürfte den einen oder anderen motiviert haben, sich für diesen Weg der Entschuldung zu entscheiden.
Unklare weitere Entwicklung der Insolvenzzahlen
Noch lässt sich nicht absehen, wie sich die Insolvenzzahlen in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Der starke Anstieg in diesem Jahr ist auch auf die verschiedenen Sonderfaktoren zurückzuführen. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass die Insolvenzzahlen mittelfristig auf den Wert zurückgehen, der 2020 festgestellt wurde.
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